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Blanqui

Louis-Auguste Blanqui

Rat der Kommune | Theoretiker | 1805

Geboren am 7. Februar 1805 in Puget-Théniers, Département Alpes-Maritimes, gestorben am 1. Januar 1881 in Paris, war ein französischer Revolutionär, Theoretiker und 1871 Mitglied der Pariser Kommune.
Blanqui wirkt am Sturz Karls X. in der Julirevolution von 1830 mit. Von 1831 an organisiert er republikanische und sozialistische Geheimbünde und führt die geheime Gesellschaft der Jahreszeiten an.

Blanqui organisiert mit Armand Barbès und anderen Mitgliedern der Geheimgesellschaft einen bewaffneten Aufstand, der am 12. und 13. Mai 1839 in Paris niedergeworfen wird. Im Oktober 1839 wird Blanqui verhaftet und wegen der Beteiligung an dem fehlgeschlagenen Aufstand gegen den „Bürgerkönig“ Louis Philippe zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Haftbedingungen führen immer wieder zu Unruhen, Hungerstreiks und Selbstmordversuchen unter den politischen Gefangenen.

Nach neun Jahren wird er begnadigt und tritt noch im selben Jahr als Wortführer der Linken im Pariser Juniaufstand von 1848 in Erscheinung. Daraufhin wird er erneut verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Dort entwirft er eine eigene sozialistische Theorie, in deren Zentrum die Idee einer Diktatur des Proletariats steht:„Dass Frankreich vor bewaffneten Arbeitern strotzt, ist der Beginn des Sozialismus“.

Am 14. August 1870 misslingt ein Aufstandsversuch der Blanquisten im Boulevard de la Villette. Nach der Proklamation der III. Republik am 4. September 1870 wird Blanqui Herausgeber der Zeitschrift „La Patrie en Danger“, Kommandant des 169. Bataillons. Nach der Kapitulation Frankreichs zieht er sich enttäuscht aus Paris zurück und wird am 9. März 1871 verhaftet und an einem geheimen Ort gefangen gehalten.

An der Pariser Kommune war er nicht beteiligt, wurde aber am 26. März zum Mitglied der Pariser Kommune gewählt. Den Austausch gegen den durch die Kommune inhaftierten Erzbischof von Paris lehnte die Regierung von Adolphe Thiers ab.