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Millière

Jean-Baptiste Millière

Kommunarden | 1817

Geboren am 13. Dezember 1817 in Lamarche-sur-Saône in Burgund, seit 1850 in Paris, wo er am 26. Mai 1871 standrechtlich erschossen wurde. Seit 1848 Journalist und Sozialist. Nach dem Staatsstreich Napoleons III. zur Verbannung nach Algerien verurteilt, kehrte er nach der Amnestie von 1859 nach Paris zurück. Während der Belagerung von Paris wurde er Kommandeur des 108. Bataillons der Nationalgarde und nahm an der regierungsfeindlichen Demonstration vom 31. Oktober 1870 teil.

Am 8. Februar 1871 wurde er zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt, gab er sein Mandat nicht wie die anderen Abgeordneten aus dem Kreis der Kommunarden nach der Ratifikation des Vorfriedens von Versailles Anfang März zurück, sondern beteiligte sich weiterhin an der Arbeit der Nationalversammlung in Versailles. Obwohl er in zwei Arrondissements kandidierte, wurde er am 26. März nicht in den Rat der Kommune gewählt.

Arbeitete danach in der Republikanischen Allianz der Departments mit und wird am 16. Mai als Kommandeur der 18. Legion der Nationalgarde erwähnt. Vom 22. Mai datiert der Befehl, der ihn zusammen mit 150 Feuerwerkern zur Brandstiftung an den öffentlichen Gebäuden des linken Seine-Ufers ermächtigte.


Jean-Baptiste Millière. Geboren 1817 in La Marche-sur-Saone (Cote-d’0r). Böttcher. Autodidakt, Doktor der Rechte, Advokat. dann kleinbürgerlich-sozialistischer Journalist im Jahre 1848. Gehörte zu den Aufständischen am 2.  Dezember 1851, wurde nach Algerien deportiert. Nach 1859 Leiter des Versicherugsgerichts, trat zurück, um Verwaltungsleiter bei „La Marseillais“ zu werden. wurde verhaftet. Beteiligte sich an der Verteidigung von Paris und nahm aktiv an der Erhebung vom 31 . Oktober 1870 teil. Wurde zum Abgeordneten des Departements Seine in die Nationalversammlung gewählt, stimmte gegen den mit Bismarck geschlossenen Vorfrieden, trat aber nicht zurück, obwohl er die Kommune in Versailles verteidigte. Nach dem Scheitern seiner Vermittlungsversuche kehrte er nach Paris zurück, nahm aber nicht am Kampf teil. Wurde bei seinem Schwiegervater verhaftet und am 26. Mai 1871 auf den Stufen des Pantheon auf Befehl von de Cissey erschossen.