A B C D F G H J K L M O P Q R S T U V W

Dmitrieff

Elisabeth Dmitrieff

Frauen der Commune | 1850

Eigentlich Elizabeta Luknichna Tomanovskaya (geb. Kusheleva) wurde sie am 1. November 1850 in Volok (heute im Bezirk Toropetsky in Russland) geboren. Sie war eine Frauenrechtlerin und Revolutionärin der Pariser Commune.
Als Tochter eines zaristischen Beamten war sie schon in ihrer Jugend in sozialistischen Kreisen in Sankt Petersburg aktiv. 1868 reiste sie in die Schweiz und war Mitbegründerin der russischen Sektion der Ersten Internationale. Nach London delegiert, lernte sie dort Karl Marx kennen, der sie im März 1871, im Alter von 20 Jahren, zur Berichterstattung über die Ereignisse der Commune nach Paris schickte.

Dmitrieff beteiligte sich schließlich an den Ereignissen und gründete zusammen mit Nathalie Lemel und anderen Frauen am 11. April 1871 die Union des femmes pour la défense de Paris et les soins aux blessés (kurz Union des Femmes), die größte Frauenorganisation der Commune. Sie widmete sich vor allem politischen Fragen und der Organisation von genossenschaftlichen Werkstätten. Außerdem arbeitete sie an der sozialistischen Zeitung La Cause du peuple mit. Nachdem sie während der Blutwoche auf den Barrikaden gekämpft und überlebt hatte, floh sie zunächst in die Schweiz und kehrte Ende 1871 nach Russland zurück. Sie heiratete und als ihr Mann später wegen Betrugs verurteilt wurde, folgte sie ihm 1878 in die Deportation nach Sibirien. Ihr genaues Todesdatum ist unbekannt, vermutlich starb sie um das Jahr 1918.

Der Gemeinderat des 3. Arrondissements von Paris beschloss am 27. März 2006, einem kleinen Platz zwischen der Rue du Temple und der Rue de Turbigo (in der Nähe der Place de la République) ihren Namen zu geben. Der Elisabeth-Dmitrieff-Platz wurde am 8. März 2007 zum Internationalen Frauentag eingeweiht, zusammen mit den Plätzen zum Gedenken an Nathalie Lemel und Renée Vivien (im selben Arrondissement).