Empor, ihr Enterbten der Erde!
Ihr Sklaven des Hungers, empor!
Und der Ausbruch des Kraters, er werde
Vernichtend wie niemals zuvor!
Das Alte ist faul und verrottet —
Reißt das morsche Gerümpel denn ein!
Und wir, die man tritt und verspottet,
Wir werden die Herrschenden sein!
Auf zum letzten Kampfe
Schließet Eure Reih’n,
Die Internationale
Wird dann die Losung sein.
Keine Gottheit zerbricht uns’re Ketten,
Kein Cäsar wird je, kein Tribun
Aus entnervendem Elend uns retten.
Wir müssen es selber thun!
Nur dann ist uns Wohlfahrt beschieden,
Nur dann lacht der Diebe der Fleiß,
Wenn wir selber das Eisen zu schmieden
Verstehen, so lange es heiß.
Auf zum letzten Kampfe
Schließet Eure Reih’n,
Die Internationale
Wird dann die Losung sein.
Der Staat, die Gesetze erbarmen
Der duldenden Massen sich nicht.
Wo giebt es ein Recht für den Armen?
Wo bindet den Reichen die Pflicht?
Man verdammt uns zum Loose der Knechte,
Doch die Gleichheit, die zürnende, spricht:
Hinfort keine Pflicht ohne Rechte,
Hinfort auch kein Recht ohne Pflicht!
Auf zum letzten Kampfe
Schließet Eure Reih’n,
Die Internationale
Wird dann die Losung sein.
Die Herren der Gruben und Schienen,
Sie werden von Schmeichlern geehrt —
Doch wo ist die Arbeit erschienen
Daneben nach Würde und Werth?
Sie füllte die Kisten und Kasten
Der Bande, die nie wir gerührt.
Wenn wir sie des Mammons entlasten,
So wird uns nur, was uns gebührt.
Auf zum letzten Kampfe
Schließet Eure Reih’n,
Die Internationale
Wird dann die Losung sein.
Die Erde gehört nur dem Schweiße,
Der von brennenden Sternen fiel.
Und wer da zu stolz ist zum Fleiße,
Der suche ein andres Asyl.
Wenn die Raben und Geier verschwinden,
Die vom Fleisch sich der Armuth genährt —
Die Fluren der Erde, wir finden
Sie sicher dann sonnig verklärt!
Auf zum letzten Kampfe
Schließet Eure Reih’n,
Die Internationale
Wird dann die Losung sein.
Französischer Original-Text: Eugène Pottier, Juni 1871
deutscher Text: Rudolf Lavant , 1902
Melodie : Pierre Degeyter, Holzarbeiter, Leiter eines Arbeiterchors in Lille, 1888 komponiert-
herausgegeben von der Lieder-Gemeinschaft der Arbeiter-Sängervereinigungen Deutschlands
Die heute meist gesungene deutsche Nachdichtung ist von 1910