Das neue Babylon (russisch Новый Вавилон) ist ein Stummfilmdrama über die Pariser Kommune, welches das russische Regisseur-Gespann Grigori Kosinzew und Leonid Trauberg 1929 für die staatliche Produktionsgesellschaft Sowkino realisierte. Der gerade 22jährige russische Komponist Dmitri Schostakowitsch schrieb eine wunderbare Filmmusik; es war seine erste Kompositionsarbeit für einen Film. „Das neue Babylon“ wurde mit Mitgliedern der „Fabrik des exzentrischen Schauspielers“ (FEKS) inszeniert, einer 1922 gegründeten avantgardistischen Künstlervereinigung, die neue Wege in der darstellenden Kunst suchte. FEKS begann zunächst als Theatertruppe, in den folgenden Jahren aber prägten viele ihrer Mitglieder als Schauspieler, Ausstatter und Kameraleute die russisch-sowjetische Filmgeschichte. Sie wollten weg von dem Naturalismus und der Einfühlungsästhetik der bürgerlichen Kunst und sie durch einen „dadaistischen Konstruktivismus“ ablösen. Sie orientierten sich an der Straßenkunst, ihre filmische Vorliebe galt Griffith und Chaplin.