Text: Jean-Baptiste Clément
Deutscher Text: Walter Mehring
“Gewidmet der großen Familie der Arbeiter”
Und alle sie, geplagt von Leiden,
sie sind wie Lämmer anzuschaun;
Man treibt sie abends von den Weiden
In dieser Erde Bretterzaun.
Und all das singt und tanzt wie die Tollen,
Und spielt die ewig Hoffnungsvollen!
Doch haben diese bleichen Jungen
Die schönsten Zähne, stärksten Will’n,
Und kräftigen Magen, kräftige Lungen
Und nichts, die Leere auszufüll’n.
Und all das fastet und tanzt wie die Tollen,
Die für Entbehrung sich rächen wollen!
Doch all die durch die Lande streichen,
Ameisenhaft und ohne Spur;
sie könnten leben als die Reichen
Und kennen Unterdrückung nur.
Und all das wimmelt und tanzt wie die Tollen
Hinein in das Vergessenwollen!
Sie haben keinen einzigen Groschen,
Und kein Asyl und keinen Stein!
Nur Augen tränenblind erloschen
Und Recht, Erniedrigte zu sein.
Und all das irrt und tanzt wie die Tollen,
Die einst für das Vaterland sterben sollen!
Das müht sich vierzig Jahr in Sielen,
so stets kommt Tag und Nacht heran;
Bis sie dem Krankenhaus verfielen,
Erst sie und ihre Kinder dann!
Und all das siecht und tanzt wie die Tollen,
Die auf die Vorsehung warten wollen!
In Reih und Glied. Du Elendsmeute,
Kanonenfutter, Trunkenbold,
Du Barfußpack und Menschenbeute,
Belastete im Elendssold.
Zu Zweit und zweit im Tanz der Tollen,
Die die Erde ins Gleichgewicht bringen sollen!
Deutscher Text: Walter Mehring (1924)