Betäubt noch vom Donner die Stirne
Der Salven die gestern gekracht
Sah heut ich im kranken Gehirne
Als Alles fröhlich gelacht
Soldaten ziehn in die Schlacht
Das waren kühne Gestalten
Zum Kampfe sah ich ja gehn
Die Soldaten der Verzweiflung
Sie waren so schön zu sehn
Es war von diesen Soldaten
Ein jeder ein Proletar
Die arm aus der Hütte traten
Zerrissen der Schuhe bar
Deren Obdach ein Boden war
Es tragen rußige Kleider
Und Hüte von schlechter Form
Die Soldaten der Verzweiflung
In Lumpen als Uniform
Sie lagerten sich auf Steinen
Und redeten Worte von Erz
Was Furcht sie fürchten Keinen
Sie haben ja Alle ein Herz
Das lenkt sie in Jammer und Schmerz
Und quält sie das ferne Gebrause
So fliehe schnell der Despot
Die Soldaten der Verzweiflung
Vom Hunger geführt in den Tod
Weh gestern zogen die Krieger
Zum Bürgerkampf in den Tod
Ich wette daß manchem der Sieger
Weil er die Brüder bedroht
Als Lohn ein Kreuzchen man bot
Doch nach dem blutigen Jagen
Hat keiner wohl auf der Brust
Des Soldaten der Verzweiflung
Ein Kreuz zu finden gewußt
Verbannung schreckliche Kunde
Sie sprachen als Kampf uns kam
Wir sterben lieber zur Stunde
Durch’s Blei als durch Hunger und Gram
Oder bettelnd demütig und zahm
Du das die Kugel zerfleischte
Du gabst o schönes Paris
Den Soldaten der Verzweiflung
Nichts als ein Grabesverließ
Schleppt nur zu Gefängnis und Frohne
Den Mann mit trotzigem Blick
Ein Rächer dem Vater zurück
Das ist sein Recht und sein Glück
Die Waisen werden euch fluchen
Und groß wird einstens der Sproß
Des Soldaten der Verzweiflung
Dann zittert in eurem Schloß
Nichts habt ihr dem Armen gelassen
Zerschlagen den Freiheitsbaum
Doch nehmt ihr ihm nimmer das Hassen
Seiner Nächte süssesten Traum
Vorwärts der Geschichte Raum
Nemesis höre sein Flehen
Und schirme den heiligen Strauß
Des Soldaten der Verzweiflung
Für sein verödetes Haus
Französischer Originaltext: Gustave Leroy
Deutscher Text: Johann Most ?
in Sturmvögel